Gegen 00:40 stiegen wir mit Ellen und Horst aus Hamburg in den Zug. Wir haben sie in unserer Pension in Listwianka kennengelernt und das nette Seniorenpaerchen reist auch mit Knop-Reisen, allerings in 6 Wochen per Zug von Hamburg nach Hongkong um ein Gefuehl fuer „Weite“ zu bekommen. Im Zug sassen schon Paul aus Suedafrika sowie Allen aus Australien . Waehrend die anden sich im Schlafwagon fertigmachten, gingen Paul und ich in den Flur, wo er seine ca. 0,4l grosse Flasche Vodka „Kalaschnikov“ anbot, die er fuer 66 Rubel gekauft hatte.
Am naechsten Morgen erwachten wir in steppig aussehender Landschaft und warteten, dass wir in Nauschki, dem russischen Grenzort ankommen.
Angekommen hielt der Zug und alle mussten raus. Der Zug war in der Nacht so weit mit den Wagons abgekoppelt worden, dass er aus nur noch der Lok und unserem Wagon bestand = wir waren insgesamt 6 Grenzuebergaenger. Nauschki ist ei e Ansiedlung mit ein paar Haeuschen und 2 Strassen. Wenn man den Bahnhof zur Strasse verlaesst gibt es ein grosses Schild mit Hinweis auf Strafen – die Grenze betreffend.
Wir haben von 13h bis 16h den Kiosk, das Postamt und Cafe angeschaut, bevor wir gelangweilt wieder an den Bahnsteig gingen. Am postamt verbrachten wir ca. 30 min. weil Katrin und ich den Tag vorher Fotos gekauft hatten um sie als Postkarten zu verkaufen.
Ich habe keine Ahnung, wo man in Russland Postkarten kaufen kann, wir haben nie welche gesehen.
Vor uns an den 2Schaltern waren insgesamt 3 Personen und die 4 Angestellten hinter dem Schalter waren in einer Mischung aus irgendwas machen und nichtstun beschaeftigt. Wie auch immer, als wir dran waren um Briefmarken zu kaufen zeigte die Schalterfrau zu ihrer Kollegin neben ihr am Tisch – wir mussten uns im Nachbarschalter anstellen. Irgendwann wurde wir bedient und die Frau verstand uns nicht als wir in englisch unsere beschriebenen Postkarten mit Adressen beschriftet auf die Stelle zeigten, wo die Briefmarke hinkommt. Eine andere Kollegin verstand uns irgendann.
Wir benoetigten 30 min. zum Kauf. 🙁 Gut, dass wir alle Zeit der Welt hatten.
Am Bahnsteig kamen irgendwann russische Grenzsoldaten an, die verunsichernd wirkten, obwohl einer uns nett zuzwinkerte.
Von 16:00-18:00 Uhr mussten wir im Zug warten und insgesamt 3 Passkontrollen ueber uns ergehen lassen. Bei Paul, dem Suedaufrikaner stellte sich heraus, dass sein Visum am Tag vorher abgelaufen war, sich somit illegal in Russland befand und er musste mit rauskommen. Wir beteten fuer ihn, dass er nicht mit Begleitung zurueck nach Moskau muss.
Sein Reisebuero hatte ein Tag zu wenig beantragt und er war zwar weit unter 30Tagen Gesamtdauer aber sein Reisetourplan und das von der russischen Reiseagentur beantragte Visum widersprach sich um ein Tag.
Letztich kam Paul nach Ewigkeiten in den Zug und brauchte Geld fuer eine Strafe, durfte aber mit uns das Land verlassen.
Um 18:00 rollte der Zug langsam durch das Grenzland und wir kamen ca. 18:30 in Suchy Bator, der Mongolei an. Dort durften wir denZug erst verlassen, nachdem Zoellner jeden einzeln kontrolliert hatte, in dem er jeden einzeln aufforderte aufzustehen, Dann nahm er den Pass und brachte ihn spaeter wieder, abgestempelt.
Nach nochmal 1,5 Std. (Wir hatten zwischenzeitlich Geld von einem der 4Geldautomaten Bahnhofs geholt) ging es dann weiter in die mittlerweile dunkel gewordene Mongolei in Richtung Hauptstadt Ulan Bator
Sabrina & Frank
April 26th, 2013 um 19:42 Uhr