Gestern abend haben wir in einem Reisebüro einen Fahrer gebucht und die zu besuchenden Punkte schriftlich niedergeschrieben. Dies kostet zwar 200.000 idR (15€) mehr aber dafür hoffen wir auf eine bessere Fahrt als gestern.

Der Tag begann früh, weil wir von 06:00-08:00 eine Delfin-Tour gebucht hatten.
Kurz vor Sonnenaufgang standen wir mit anderen am Strand und wurden auf indonesische Fischerboot verteilt, ein schmales Boot mit einem Bambus-Stamm an jeder Seite zur Stabilisierung. Wir fuhren mit 2 andere Touristen mit unserem Fischer 1-2km raus auf offene Meer. Am Strand dachten wir wir würden nur 3Boote sein aber als wir ankamen fuhren wir mit ca. 40 Booten kreuz und quer und praktizierten eine Mischung aus warten und wildem hin und her schauen, wenn einer von uns links oder rechts schrie, weil Delfine uns kreuzten oder parallel zu uns auftauchten.

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Sonnenaufgang in Lovina

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Auf Delfin-Suche

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Delfine gefunden

Zurück im Hotel aßen wir schnell Frühstück, bevor unser Fahrer uns um 08:30 abholte.

Er war ca. 25Jahre und sprach wirklich gut englisch. Wir gingen gemeinsam die Karte mit interessanten Punkten durch und erklärten, dass wir nach der Tour in Kuta bleiben, wo unsere großen Rucksäcke im Hotel aufbewahrt wurden, da wir morgen früh um 06:00 nach Perth fliegen.

Wir fuhren im Uhrzeiger um die Insel und uns fiel eine Gruppe junger Mädchen auf, die in einer Mischung aus Soldaten und Pfadfinder auf der Straße liefen.

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Marschieren zum indonesischen Gebutstag

Es waren Schulkinder im Mädchenlauf für den Indonesischen Geburtstag: Je nach Alter und Geschlecht marschiert/wandert man verschiede Strecken, zwischen 10 und 42,5 km. Diese wollten von Tejakula nach Singaraja.

Später kamen wir nach Pura Beji in Sangsit. Erbaut wurde der Tempel im 15. Jh. zu Ehren der Reisgöttin Dewi Sri. Während südbalinesische Tempel viele zahlreiche Altäre und Merus besitzt, bedtehen typische norbalinesische Tempel, vor allem aus einem Hauptgebäude. Der Eingang ist verziert mit Blumenreliefs, Arabesken, Dämonen und mythischen Fabelwesen. Da Vollmond ist, fanden tagsüber Feierlichkeiten bzw.die Vorbereitungen statt. Ein „Wächter“ (oder Geistlicher) erwartete uns, um uns „anzukleiden“, damit wir in den Tempel dürfen. Wir beide bekamen Tücher speziell nach Geschlecht geknotet um die Hüfte, was mit einem Tuchgürtel verziert wurde. Katrin bekam Reiskörner an die Strin geklebt. Ich bekam eine Art Turban auf. Dann mußte Katrin bestätigen, dass sie nicht ihre Menstruation hat und wir durften mit unserem „Heiligen“ eintreten. Er wirkte ein wenig homosexuell, wie unter Drogen und in Trance und schwebte vor uns in den Tempel. Wir schlichen hinterher und betrachteten den Tempel und die Leute, die im Schatten ruhten oderdas Fest vorbereiteten. Wir hätten gerne mehr mit ihm gesprochen, aber er war stiller und irgendwie auf einer anderen Ebende. Es paßte zum mytischen Tempel uns als wir draußen waren schenkte Katrin ihm ihre froschgrüne Uhr, weil er sie so toll fand. Er winkte zum Abschied und wir schwebten mit unserem Fahrer weiter. Tempelbesuche wenn Vollmond ist sind toll. Die Blümchen hinter unseren Ohren legten wir in die Opferschale unseres Fahrers auf dem Armaturenbrett. Überall liegen diese10x10 cm kleinen Schalen mit kleinen Lebensmittel und Blumenofergaben. Auch unser Fahrer füllt seine Schale auf dem Armaturenbrett jeden Tag frisch auf.

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Mit unserem Geistlichen in Pura Beji

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Fast schon selig in Pura Beji

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Im Pura Beji

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Abschied von unserem Geistlichen

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Die Nordseite von Bali

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Reisfelder auf dem Weg

Unser nächster Stop war das Schiffswrack USS Liberty in Tulamben. Das Schiff wurde im 2ten Weltkrieg von den Japaner abgeschossen als diese Bali besetzt hatten. Ursprünglich lag das Schiff am Strand aber durch einen Vulkanausbruch wurde es ins Wassergedrückt und ist heute eines der Top-Tauch-Ziele zum Wracktauchen.
Katrin lieh sich Taucherbrille und Flasche und mir wurde mein Buddy Wihan vorgestellt. Ich fand die Tauchstation sehr professionell. Man hatte Tauchermasken mit unseren Sehstärken und mir wurden kritische Frage gestellt:

Tausch schein? Ja, habe ich kann ich als Foto vorlegen
Erfahrung? Nein, habe ich nicht
Letzter Tauchgang? Vor 8-10 Jahren

Jedenfalls fühlte ich mich ganz gut aufgehoben und nach einer kurzen Check-Phase tauchten mein Buddy Wihan und ich runter zum Wrack. Die ersten Meter hatte ich noch leichte Probleme, danach ging es ganz gut. Mein Tauchlehrerfreund Henning wäre glaube ich mit mir ud meiner Tarierung zufrieden gewesen (hoffe ich). Trotzdem war ich froh, dass Wihan sich gut um mich kümmerte und die Kamera bediente, so dass ich mich nur auf Tauchen und Pressluftanzeige konzentrieren mußte. Jedenfalls waren Katrin und ich sehr zufrieden mit der Sicht auf bunte Fische und Wrack.

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Ich glaube eine gute Tauchstation

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Selbstaufnahme

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Beim Wrack

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Andere Besucher bei der USS Liberty

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Andere Besucher bei der USS Liberty

Anschließend fuhren zum Wassertempel in Tirta Gangg. Erbaut wurde der Wasserpalast Tirtagangga von Anak, dem letzten Raja vom Königreich Karangasem. 1963 wurde ein Teil der Anlage durch einen Vulkanausbruch des Gunung Agung zerstört.

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Der noch immer aktive Gunung Agung

Früher badete der König im Pool, welcher der Quelle am nächsten lag. Im folgenden Becken durfte das Volk baden und das letzte Wasserbecken stand der Armee zur Verfügung.

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Wasserpalast Tirtagangga von Anak

Ihr Wasser beziehen die einzelnen, schön angelegten Becken und Brunnen von einem kleinen Fluss, dessen Wasser als heilig betrachtet wird und noch heute für Zeremonien genutzt wird.

Danach fuhren wir zum Strand in Candidassa und genossen kurz die Aussicht.

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Am Strand in Candidassa (beten an Vollmondtagen)

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Man beachte das Huhn im weissen Sack

Als Abschluß fuhren wir zum Sanur Beach.

Er ist wie Kuta auch ein typischer Ferienort. Wegen der Tide waren wir ganz froh, nicht hier die Zeit verbracht zu haben. Die Promenade am Strand ist aber sehr hübsch.

Überrascht waren wir allerdings über die große Anzahl der Ratten, die zwischen den Steinen der Mole zu leben scheinen. Die meisten Indonesier scheinte es nicht zu stören. Sie saßen in Rock und kurzen Hosen auf den Steinen und zuckten nicht mal, wenn eine Ratte schnell mal in 1m Entfernung an ihnen vorbeihuschte?!

Eine andere Überraschung waren für uns die Warn- bzw. die Verhaltensschilder im Falle eines
Tsunamis.

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Sanur Beach

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Mole von Sanur Beach

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Kellerwohnung?

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An der Promenade von Sanur Beach

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Tsunami Verhaltensregeln

Damit fuhren wir zurück zu unserem Hotel nach Kuta und ein anstrengender aber ziemlich perfekter Tag ging zu Ende.

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Abschied vom indonesischen Geld

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Abschied vom indonesischen Geld

Morgen früh um 06:00 fliegen wir nach Perth, Australien.

Unser Fazit für Bali: Definitiv lohnt ein Besuch nach Bali. Die Strände sind nicht schöner als anderswo aber die hinduistisch geprägte Insel mit seinen Tempeln an jeder Ecke und der schönen Landschaft ist beeindruckend. Als Pauschaltourist mit Buchungen von Pauschalausflügen hat man aber sicherlich mehr Spaß und weniger Stress, als wir als Individualreisende.