Heute früh sind wir gut weggekommen – wir hatten ja auch keine Möglichkeit uns zu waschen. So machten wir uns mit unserem Wasserkocher Kaffee und fuhren los.

Nach gefühlter Ewigkeit sind wir am Nullarbor Roadhouse angekommen. Dort tankten wir schnell und wunderten uns über „Dingos bitte nicht füttern“-Schilder.

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Angeblich das Rad der ersten Nullarbor-Ebenen-Durchquerung

In der Tat sahen wir in der Umgebung des Roadhouse 3 verschiedene Dingos, die wohl von Essensresten etc. angelockt werden. Warum wir bei den anderen Roadhouses bislang keine Dingos sahen verstehen wir nicht.

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Allmählich sieht man immer weniger Bäume

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Dingos scheinen wenige Bäume zu mögen.

Evtl. liegt es aber daran, dass die Landschaft das erste mal so ist wie man sich Nullarbor vorstellt – kaum Bäume. Evtl. mögen Dingos das.

Dies ist wohl auch der Grund, dass bald nördlich von uns ein ewig langer Dog-Fence beginnt. Erst haben wir den Hundeschutz-Zaun nicht verstanden. Jetzt haben wir gehört, dass er dazu dient, Dingos aus Süd-Ost-Australien fernzuhalten.

Anschließend fuhren wir vom Highway ab zur Küste.
Das Ziel war Head of Bight, dass zum Wale-Anschauen berühmt ist. Nachdem wir unseren Eintritt von 15$ pro Person entrichtet hatten durften wir auf Holzstegen zu 2 verschiedenen Aussichtsplattformen.

Vor der Bucht schwammen ca. 20 Wale.  Es war faszinierend die Kälber mit ihren Jungen zu sehen. Im Moment ist die Zeit, wo die Jungen neben ihrem Müttern schwimmen und ab und zu Körperkontakt haben. Manchmal suchen sich schon zwei Jungen um miteinander zu spielen, immer mit den Müttern in der Nähe.

Leider sahen wir keine Wale direkt aus dem Wasser springen aber auch so war es faszinierend. Einen Wal konnten wir beobachten wie er auf dem Rücken schwimmt. Wie wir lasen machen Wale das um zu verhindern, dass die Jungen Milch saugen wollen.
Verständlich, dass die Mütter mal Pausen brauchen, wenn man bedenkt, dass sie täglich 500Liter Milch geben um das Junge großzukriegen, bevor es zurück an die Antarktis geht.

Das die Wale an den Südküste Australiens kommen liegt daran, dass das Wasser wärmer zum Jungen gebähren ist. Außerdem gibt es nichts zwischen, Antarktis und Australischer Südküste. Warum ausgerechnet am Head of Bight so viele Wale sind? Keine Ahnung.

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Bunda Cliffs am Head of Bight

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Mutter und Junge beim gemeinsame Schwimmen in der Welle

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Schwanzschlagen scheint eine Art Übung zu sein.

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Angeblich nutzen Wale ihre Flosse zeitweilig zum segeln?! Ob das stimmt?

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Schade, dass man vom Wal immer nur so wenig sieht.

Um 16:00 fuhren wir weiter. Eigentlich viel zu spät, weil wir durch das Yalata Aboriginal Land mußten. Alle haben uns bisher davor gewarnt, zu dicht an den Aborigines-Kommunen zu übernachten. Es gibt ein großes Alkoholproblem mit der Bevölkerung und alle sagten uns wir (und auch sie) halten Nachts mindestens 50 km Abstand.
Ob es Rassismus ist oder nicht, können wir nicht einschätzen, wir wollten es aber auch nicht unnötig ausprobieren. Leider scheint es aber ein Riesenproblem mit dem Zusammenleben der Ur- und Neu-Australier zu geben.

55km hinter der Yalata Community und damit an der Ostgrenze zum Yalata Aboriginal Land fuhren wir das Nundroo Roadhouse an. Es erschien uns ziemlich verwarlost und so entschlossen wir uns noch ein bischen weiterzufahren. Da es schon dämmerte war es klar, dass wir nicht weit kommen würden und als wir einen Parkplatz entdeckten an dem schon 3 Caravans standen suchten wir uns ein Plätzchen.

Morgen werden wir durch den Quarantäne Checkpoint bei Ceduna kommen. Das bedeutet, dass wir keinen Früchte von Westaustralien nach Ostaustralien transportieren dürfen.
Für uns zum Abendbrot bedeutet dass es gibt Nudel mit Soße die aus mindestens 2 Tomaten, 6 Zwiebeln und 500g Käse bestehen muss.
Den Käse habe ich mir in Kalgoorlie gekauft. In Australien ist es wie in den USA.
200g Käse kosten 50 Cent weniger als 500g. Und 1 Kilo Käse ist gerade im Angebot genauso teuer wie 500g. So esse ich seit den letzen 4 Tagen morgens, mittags, abends jeden Tag Käse. Katrin hat schon am 2ten Tag kapituliert – naja, wir fahren seit 3 Tagen eine Kühlbox ohne Kühlung durch die Gegend.

Eine Erkenntnis haben wir noch gemacht. Mit dem letzen Tageslicht habe ich Feuerholz von den Eukalyptusbäumen gesammelt. Soweit ich mich mit meinen Badelatschen und dem Restlicht halt in den Wald zu den Tieren traute.
Feuer mit Eukalyptus-Ästen ist wie ein Sauna-Gang mit Eukalyptus-Aufguss. Es strömt ein beständiger wohliger Geruch aus dem Feuer, ganz angenehme Abwechslung Zwiebelgeruch unseres Abendessen.

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Katrin kocht Abendessen.

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Vor unserem Eukalyptus-Lagerfeuer