Im Gebiet des Ayers Rock leben seit mehr als 10.000 Jahren die Anangu, ein Stamm der Aborigines.

1920 wurden Teile des heutigen Nationalparks zu einem Reservat für Aborigines.

Der Aboriginal Land Rights Act sprach den Aborigines Landrechte im Northern Territory zu. Die Anagu reichten einen Land Claim ein, wobei die Eigentumsurkunde zurück an die Anangu übergeben wurde, das Land wurde allerdings für 99 Jahre zurück an den Australian Parks and Wildlife Service verpachtete.

Wer hat jetzt das Sagen? Diese wirre  Frage stellt sich, wenn man vor dem Mala-Parkplatz am Fuße des Ayers Rock steht.
Die Anangu möchten aus religiösen Gründen nicht, dass der Berg bestiegen wird und direkt am Aufstieg wird in ca. 12 verschieden Sprachen darauf hingewiesen.
Der Australian Parks and Wildlife Service befürchtet jedoch Einnahme-Einbußen und möchte den Aufstieg deshalb nicht verbieten.

So gibt es hier Gästebücher mit „Ich habe ihn nicht bestiegen Eintrag“ anderseits die offene Pforte zum Aufstieg, wenn des die Gegebenheiten es zulasen.

So ganz ohne ist das Besteigen wohl nicht, immerhin sindbis bis 2010 schon 35 Menschen tödlich verunglückt.
Auch wir bekamen einen Eindurck davon, wie schnell das Wetter sich ändern kann.
Wir bestiegen den Ayers Rock nicht, umrundetetn ihn in einer 3,5 stündigen Wanderung. Als wir wiederkamen, hatte der Wind so aufgefrischt, dass die letzen Personen auf Berg sich beim Abstieg gegenseiten festhielten.

Der Rundgang des Ayers Rock war das erste Viertel sehr interessant. Dann die Hälfte ein wenig langatmig, man hätte die Strecke genausogut mit dem Auto fahren können die Nähe bzw. Entfernung zum Berg wäre dieselbe gewesen. Das letzte Viertel war wieder sehr interessant.

Nervig waren nur die Fliegen. Wir haben Glück, im Winter sind es weniger als im Sommer. Trotzdem kapitulierten wir schnell und trugen unsere Gesichtsnetze, die es hier überall zu kaufen gibt. Die Verwandlung zum Idioten ist komplett – naja wie 50% der Leute hier halt so rumlaufen.

Von der Nähe wirkt der Fels sehr glatt mit einigen tiefen Löchern. Die Höhlen mit den Malereien der Angaras sind eigentlich mehr Felsvorsprünge mit verschiedenen Funktionen. Einige Höhlen waren für Jungen, die „Männer“ werden sollten und von Älteren, meist Großvätern in Jagen etc. unterrichtet wurden. Wieder andere waren vor allem für Frauen, einige zum Zusammentreffen und Wohnen/Essen.

Geregelt wird dies über das Gesetz welches die Regeln für Frauen, Männer beschreibt und das Zusammenleben in der Gruppe koordiniert.

Deshalb gibt es auch beim Wanderweg an verschiedenen Stellen des Rock „sensitive Zonen“, an dem Fotografieren verboten ist. Eigentlich sind diese Stellen nicht anders als andere Stellen am Berg, so ist aber nunmal der Wunsch der Einheimischen. Zum Nachmittag besuchten wir das Kulturcenter. Ein Film war sehr interessant, 8 Kurzfilme waren sehr langweilig.
Ich bin allerdings sehr subjektiv, seit heute früh habe ich Zahnschmerzen und kurz vor dem Besuch meine erste Schmerztablette genommen.

Ohne den Aborigines unrecht tun zu wollen, kann man trotzdem sagen, dass es ein signifikant höheren Anteil an ungepflegten Menschen gibt, liegt es an mangelndem Wasser oder an anderen Prioritäten der Communties?

Abends sind wir zu den Olgas, ca. 50 km entfernt gefahren und in die große Schlucht gewandert. Der Stein an den Olgas sieht aus der Nähe ganz anders aus -irgendwie wie gemauert (Lehmschicht, vermischt mit großen Steinen?).

Abends haben wir uns dann den Sonnenuntergang an den Olgas angeschaut, auch sehr rot-leuchtend. Doof nur, dass man dann 50km in der Dunkelheit zurück zum Basislager muss – das Wild auf der Straße läßt grüßen.

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Löchriger Ayers Rock

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Wir sehen blöd aus, aber der Regenschirm schützt vor Sonne, die Netze vor den Fliegen

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Eine typische Höhle am Ayers Rock

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Höhlenmalereien

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Mala: Wo viele den von den Aborigines ungewollten Aufstieg beginnen

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Auch die Olgas leuchten zum Sonnenuntergang