Gestern früh startete unsere Tour Richtung Mosman George in Richtung Daintree River ein wenig schleppend. Das „klirren“ unter dem Wagen entpuppte sich als das Endstück unseres Aufpuff.

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Unser gebrochener Auspuff

Unser erster schwerer Defekt nach 9000 km. Da es nur das Endstück hinter dem „Auspufftopf ist, entschlossen wir uns den 500$ Kostenvoranschlag zu ignorieren, der Wagen ist nicht lauter, die Abgase gehen noch normal nach hinten weg. Auf der Weiterfahrt werden wir die Schrottplätze nach gebrauchten Endtöpfen durchtelefonieren. In 2-3 Wochen wollen wir ja nach Neuseeland weiter, es nicht Geld zu investieren.

Dann fuhren wir zu einem Rundwanderweg nördlich von Cairns, der Mossman George (ein erstes Gefühl von Regenwald und im Fuss kann man sogar baden), bevor wir uns einen Campingplatz suchten.

Wir übernachteten südlich des Daintree-River an der Pazifikküste auf einem Campingplatz und waren abends ein wenig geschockt. Eigentlich wollte ich beim Einchecken ein rethorische Frage stellen, ob man im Meer schwimmen kann.
Unsere Rezeptionistin verneinte dies jedoch. Jellyfisch (Quallen mit lebensgefährlichen Tentakeln) kommen erst im Sommer, wegen der Salzwasserkrokodile sollte man aber nicht ins Wasser und bei Spaziergängen die Augen auf halten. Erst vorgestern sei ein vom Krokodil getöteter „halber“ Hund weiter nördlich an der Straße gefunden worden? Für uns war überraschend, dass diese Krokodilwarnung für den Strand bis nach Cairns inklusive gilt.

Dann fügte sie hinzu:
„Ach ja, und nachts zum Toilettengang bitte Taschenlampen nehmen – wegen der Schlangen. Es sind hier ja nicht alle Schlangen giftig aber bei einem Biß fährt man die Betroffenen lieber ins Krankenhaus. Und das verunsichert ja schon und macht auch ja auch Arbeit.“

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Vor allen Gewässern stehen Krokodilwarnschilder

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Schöner Strand vor unserem Campingplatz, leider wegen Krokodilgefahr nicht zu betreten.

Wir wollten hier vor allem eine einstündige Krokodiltour machen und dann mit der Fähre zum Daintree-Nationalpark übersetzen.
Der relativ kleine Nationalpark, der mehr Tierarten beherbergt als Europa und USA zusammen.
Auf nur 0,01 Prozent der australischen Oberfläche leben über 30 Prozent aller Säugetieregattungen, 65 Prozent der australischen Fledermaus- und Schmetterlingsarten und 20 Prozent der Vogelgattungen. Von den hohen Bäumen der Küste mit ihren Lianen, den flussnahen Mangrovenwäldern bis hin zu dem kleinblättrigen Bewuchs der Berge können 13 verschiedene Regenwaldtypen unterschieden werden.

Nachdem wir unseren kleinen Krokodilausflug hinter uns hatten und 5 verschiedene Krokodile sahen fuhren wir weiter in den Park und spazierten durch einige der typischen kurzen Wanderwege.

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Touristenboot für Krokodil-Touren

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Kroko-Tourismus

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Eines der Krokodile am Flussrand

Die gut ausgebauten Wanderwege des Parks, wie auch des Mossman George, den wir schon voerher besucht hatten sind gut ausgebaut, ich fand es eigentlich zu gut/touristisch ausgebaut, Katrin fand es gut so.
Sie hatte recht, das Wildleben ließ sich nicht abhalten und so sahen wir irgendwann 15m rechts von uns eine ca. 2m großen Waran auf uns zukommen.

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Waran im Wald

Als er uns entdeckte, drehte er sich um und wartete der so lange bis wir weitergingen um seinen weg unter dem ca. 50cm hohen Holzwanderweg fortzusetzen. Unser Highlight war allerdings wenig später, als Katrin im Dickicht ein Kasuar (Cassowary) entdeckte. Der größte in Aussralien lebende Vogel sieht ein wenig aus, wie ein bunt zum Fasching geschminktes Lebewesen.

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Cassowary im Dickicht

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Cassowary im Dickicht

Die Beine sind äußerst kräftig, verfügen über je drei Zehen und ermöglichen Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h. Die Tiere besitzen an der Innenzehe ihrer Füße eine bis 10 cm lange, dolchartige Kralle, die als gefährliche Waffe eingesetzt werden kann.
Ausgewachsene Helmkasuare (Casuarius casuarius) können bis zu 1,70 Meter hoch und über 60 Kilogramm schwer werden. Damit sind sie nach dem Strauß die schwersten lebenden Vögel.

Wir sind ganz froh, dass wir das mit dem Dolch erst später lasen und suchten den Riesenvogel noch kurz auf einem kleinerem Wanderweg. Irgendwann standen wir uns ca. 10m gegenüber und schauten uns durchs Dickicht an. Dann entschied das scheue Tiere sich, uns zu ignorieren und ging weg. Wir hatten sehr viel Glück eines der noch ca. 1000 existierenden Tiere zu sehen.

Anschließende setzten wir unsere Fahrt bis zum Kap Tribunal fort. Ein Ende, wo der Urwald auf den Ozean trifft, getrennt von einem Sandstrand, der von einigen scheinbar zum Baden genutzt wird, trotzt der Krokodile.

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Wo Jelly-Fishgefahr besteht gibt es immer eine Flasche Essig im Zugangsbereich zum Strand.

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Kap Tribunal

Dieser Punkt ist für 2wd das Ende der nördlichen Australischen Welt. Für die 4wd beginnt nördlich von hier bzw. Cooktown auf dem Cape York das Abenteuer. Speziell für die Aussies ist es ein Wunsch an das nördliche Topend zu kommen.
Wir haben viel Respekt vor diesen Leuten. Carmen und Michi, 2 Schweizer, die wir in Croydon kennenlernten, erzählten uns von der Gegend, die zur Wet-Saison unpassierbar ist.
Aber auch in der trockenen Zeit verlieren einige ihr Auto dort oben. Auch ein 4wd kann nur begrenzte Zeit im Wasser stehen und es gibt einige Flussläufe die durchfahren werden müssen. Mit jeder Durchfahrt kann die Wassertiefe tiefer werden. Deshalb muss man die Wassertiefe vor der Durchfahrt ermitteln. Aber wie sieht man, ob in dem Wasserloch vor einem kein Krokodil ist? Deshalb fuhren auch Carmen und Michi ohne Kontrolle in das Wasser, mit Pech verliert man dort gute,teure Autos.